Freitag, 31. August 2007

Radio-Unterstützung für SpamMail-Schützen

Man weiss nicht ob man seinen Ohren trauen soll: Da telefoniert zum Thema SpamMail-Flut die Radiomoderatorin (WDR - Funkhaus Europa) mit dem Chef eines Instituts für künstliche Intelligenz (warum nicht gleich mit der NASA?) und fragt ihn, was man denn nun gegen diese Spam-Flut machen kann. Der antwortet, jeder Anwender sei ein Individuum und darum gebe es leider keinerlei allgemeingültigen Trick oder technisches Hilfsmittel, selbst er lese jede einzelne eMail. Allerdings selbstverständlich nicht jede vollständig. Wenn etwa die Anrede zu allgemein gehalten sei (Dear Sir), und auch sonst nichts gegen ihren Serienmailcharakter spreche, dann lösche er solche eMails. Aber auch er müsse sich Mail für Mail durch die Flut kämpfen, das bleibe niemandem erspart. Das war auch schon der ganze Gesprächsinhalt, nur umfüttert von belanglosem Geplänkel, und dann war das Gespräch beendet, kaum dass es begonnen hatte. Keine Nachfrage der Moderatorin, beispielsweise dass diese Strategie, eMails ohne persönliche Anrede zu löschen, doch sicher mit einem beliebig konfigurierbaren Programm automatisierbar sei.

Das war also keine seriöse Erörterung des Problems. Aber was war es dann? Pulen wir mal die aus- und unausgesprochenen Aussagen aus dem Geplänkel raus.
Das Gespräch wendet sich also an Leute, die von einer Flut Spam-eMails in ihrer Box geplagt werden, und in diesem Moment genau diesen Radiosender hören. Es sagt diesen Hörern, sie sollen keinen Spamfilter benutzen, sondern sie müssen sich jede einzelne eMail ansehen, und ganz besonders jene, in denen sie direkt namentlich angesprochen werden (als ob die Kenntnis des Namens vor Missbrauch schütze). Wegen der Kürze des Gesprächs und weil ohne jegliche inhaltliche Neuigkeit und ohne Hilfe, dürften es die meisten Hörer schnell wieder vergessen haben. Aber all jene Hörer, die in dem Moment grade vor ihrer Mailbox sassen, haben sicher ihre eMails ganz aufmerksam gelesen. Eine raffinierte Methode, unauffällig und ohne Spuren zu hinterlassen, Mitteilungen an bestimmte Leute zu lancieren.
Offenbar kollaboriert der Rundfunk sehr intensiv bis runter zum Moderator mit dem sog. "Sicherheitsapparat". Das Institut ist vermutlich eine Tarn-Organisation der Geheimdienste, da kann der Chef folgenlos Des- und Falschinformationen in die Welt posaunen.

Tags darauf berichtet das Radio, man werde die Staats-Trojaner, zur Online-Bespitzelung privater Computer, per gefälschter Behörden-eMails an den Mann und die Frau bringen. Der Staatsfunk hilft offenbar gezielt dabei. Die vermeintlich geteilte Gewalt ist sich hinter den Kulissen offenbar ziemlich einig.