Samstag, 30. Mai 2009

Kritik oder Trick?

Am 26. habe ich zufällig auf WDR 5 am Abend die Sendung mit Hörerbeteiligung zum Hörspiel "Terrorspiele" gelauscht. Die Anmoderation klang ziemlich brisant, es ging um die Frage, ob der Staat den Terror selbst inszeniert. Ich war ziemlich überrascht, dass diese Fragestellung von einem Staatsrundfunksender behandelt wird und fragte mich, wo da wohl der Haken sein wird, oder ob da wirklich aufgeklärt und aufgerüttelt werden soll.
Das Hörspiel wirkte sehr un-emotional und abstrahiert, es dürften also nur jene Hörer am Radio geblieben sein, die schon zuvor eine konkrete Vorstellung vom Thema haben. Es wurde auch nur 1 Aspekt behandelt aus dem dann eine globale Bedrohung hergeleitet wurde. Das macht nicht jeder mit.
Anschliessend waren zwei Experten (Daniel Ganser und Hans Leyendecker) zum Thema zugeschaltet und dann kamen auch Hörer zu Wort. Während Ganser immer wieder meinte, das Hörspiel sei sehr brisant und werde lange nachwirken, beschwichtigte Leyendecker und wiegelte ab. Die ganze Zeit über habe ich mich immer wieder gefragt, was wohl letztlich das Ziel der Sendung ist.
Das scheint nun dadurch geklärt zu sein, dass das Sendemanuskript nicht per Internet zur Verfügung gestellt wird (Hörspiel und Hörprobe sind nur ein Teil der eigentlichen Sendung), sondern wer sich dafür interessiert, muss dort anrufen und seine Personalien angeben, und als ich im Internet nachschaute war ich überrascht, dass die Anmerkungen zu der Sendung dort weder die Brisanz wiedergeben noch werden die beteiligten beiden Experten Ganser und Leyendecker erwähnt.
Fazit: Es ging offenbar nur darum, bestimmte kritische Personen vor die Lautsprecher zu locken und zum Anrufen zu provozieren um an deren Personalien zu kommen. Das Radio als eine Art geheimdienstlicher "Staubsauger" zur "gesellschaftlichen Hygiene".