Dienstag, 3. November 2009

Held der Information: "Heilung unerwünscht"

Wenn Vitamin B12 als Salbe hilfreich gegen Hautkrankheiten ist, warum fragt und klärt niemand in der TV-Reportage obigen Titels, aber auch nicht ausserhalb, die nahe liegende Frage, ob die Patienten nicht ein Vitamin B12-Mangelproblem haben, das womöglich mit der Einnahme von B12 als Tablette oder per Injektion systemisch behoben werden kann?

Vielleicht ist genau das der Grund, warum die Pharmabranche diese einfache Salbe nicht produzieren will: Sobald die gesunde Salbe die teureren und schädlicheren vom Markt ganz zu verdrängen droht, lanciert die geschädigte Konkurrenz, dass man mit Vitamin B12 als Spritze oder Tablette die Hautkrankheiten vielleicht ebenfalls und viel einfacher in den Griff bekommt. Womit die teuer erworbene Lizenz für die B12-Creme nutzlos wäre.

Damit wäre aber auch der Erfinder der Creme entlarvt als jemand, der eben auch davon profitieren will, den Betroffenen nur einen Umweg zur Heilung anzubieten, für den er dann Transitgebühren kassieren will. Von Vitamin B12 als Salbe bis zur Einnahme als Tablette ist es nicht weit. Das Vitamin kann sich jeder ohne Rezept in der Apotheke besorgen.

Der NDR entpuppt sich mal wieder als Agent der Pharma-Branche, indem in seinem TV-Medienmagazin ZAPP (das sind die, die das Reklameblättchen Apotheken-Umschau hoch gelobt hatten) die natürliche "Wundersalbe" und ihre medialen Befürworter schlecht redet und mit aufgeblasenen Pseudo-Argumenten kritisiert.
Da wird beispielsweise ein Experte aus der Plasberg-Runde nochmal zitiert, der meint es sei absurd anzunehmen, dass ein "blödes Avocado-Öl mit ein paar Vitaminen drin, eine schwere Krankheit aus der Welt schaffen kann".
Werter Experte, das geht genauso, wie ein paar Liter frisches blödes Wasser einen dem Tode nahen, schwer Dehydrierten, also Verdurstenden, in einen lebenden Menschen verwandeln können, oder ein paar Atemzüge blöde Luft einen der kurz vorm Erstickungstod ist, wieder ins Leben zurück holen können.
Dann darf bei ZAPP der Spiegel-Journalist Markus Grill, der mit seinem kahlen Kugelkopf, dem Schnullermund und den grossen, von einer Brille mit dunklem Rand betonten Kulleraugen selbst dem Kindchen-Schema entspricht, sich empören, dass die in der TV-Doku gezeigten Kinder unseriös seien, weil sie mit ihrem Kindchen-Schema die Zuschauer emotionalisieren. Klar, Gefühle haben in Fernsehreportagen über kranke Menschen aussen vor zu bleiben.