Sonntag, 31. Januar 2010

Berlinale, Bärli-nale

Unergiebige deutsche Filmförderung
Neulich im österreichischen Fernsehen sagte ein Filmschaffender - womöglich war es sogar der Hanecke selber - sowas wie: die deutsche Filmförderung sei zehnmal voluminöser als die österreichische, aber der österreichische Film sei viel erfolgreicher.
wäre das in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht auch ein guter Ansatz für mehr Qualität auch in Deutschland, durch drastische Kürzungen bei der deutschen Filmförderung? Richtiges gutes originelles QualitätsKino statt beliebige Massen- und Fliessbandware. Lieber eine originelle Doku oder gut gespielte Story mit der Wackelkamera eines Amateurs, als Filme von und mit Til Schweiger.

Bärli-nale
Interessant, dass nicht nur die UFA - seinerzeit die bedeutendste Institution des deutschen Films - vom Militär begründet wurde, während der Weimarer Republik; auch die Berlinale wurde schon gleich nach dem Krieg von Militärs initiiert. Der Film an sich scheint also nicht etwa das wichtigste Medium der zivilen Aufklärung, sondern primär der militärischen Propaganda zu sein. Das Militär wird also einer Ausdünnung der Film- und Fernsehlandschaft niemals zustimmen.

Und noch etwas Grundsätzliches zum positiven Mythos Privatisierung: Später übernahm der konservative Medienmagnat Alfred Hugenberg die UFA, womit der Weg zur Verstaatlichung der Gesellschaft und der Gleichschaltung des Filmschaffens unter der nationalsozialistischen Herrschaft bereits in Ansätzen vorgezeichnet war.
Auszüge aus: "Deutscher Film," Encarta® Enzyklopädie 2000.