Dienstag, 30. März 2010

Ein paar Worte zum Afghanistan-Einsatz

Durch einen "feigen, heimtückischen Hinterhalt" seien Bundeswehrsoldaten durch Taliban getötet worden.
Dabei wird ganz ignorant unterschlagen, dass die Bundeswehr mit ihren Verbündeten ein fremdes Land besetzt hält und Einheimische tötet - die Afghanen verteidigen sich folglich. Im Übrigen geht jede Armee mit allen Tricks gegen ihre Gegner vor - auch und grade die Alliierten.
Man denke nur an die "Beleidigen-und-Abknallen"-Strategie der Alliierten im Irak: Sich auf die Lauer legen und die gläubigen Muslime religiös beleiden. Wer wütend rausgerannt kommt wird abgeknallt.

"Die Soldaten sind den Taliban hoffnungslos unterlegen, weil die Einheimischen jeden Zweig, jeden Graben ihres Landes kennen".
Das ist wahrscheinlich genauso falsch, wie ein Deutscher aus dem Norden sich in den bayerischen Bergen gut zurechtfindet, und ein Deutscher aus dem Süden sich an der Küste auskennt. Taliban aus dem Süden Afghanistans werden sich im Norden ihres Landes - und umgekehrt - womöglich schlechter auskennen als die allierten Truppen mit GPS, Sat-Bildern, anderer Luftaufklärung und gut bezahlten einheimischen V-Leuten.

Zu der angeblichen Unterlegenheit der Aliierten will nicht passen, dass die Alliierten fast täglich Zivilisten und Taliban töten, wobei man die Anzahl toter Taliban der Öffentlichkeit meist verschweigt - hingegen alliierte Soldaten nur ganz selten zu Tode kommen. Tatsächlich sind die Taliban völlig unterlegen und chancenlos: technisch sowieso, zahlenmässig auch, und wenn sie durchs Land gescheucht werden, sind sie ebenfalls Fremde im Gelände.