Sonntag, 2. Januar 2011

Haiti - wie kann das sein?



Haiti ist ungefähr so klein wie das Bundesland Hessen, und es hat auch ungefähr soviele Einwohner. Haiti mit seiner Bevölkerung befreiter Sklaven zahlte länger als andere Länder Entschädigungen an die einstigen Kolonialherren.

Vor einem dreiviertel Jahr gab es dort ein verheerendes Erdbeben, in dessen Folge Hilfe aus der ganzen Welt medienwirksam zugesagt wurde. Die USA schickten sogar mehrere Kriegsschiffe zu der vor ihrer Haustür liegenden Insel, um für geordnete Verhältnisse und eine sichere Infrastruktur der Hilfe zu sorgen. Monatelang berichteten die Medien über angeblich enorme Hilfeleistungen - von Staaten und von Privatleuten und von Künstlern. Der aus Haiti stammende US-Musiker Wyclef Jean wollte Präsident von Haiti werden und bekam angeblich auch viel Zustimmung aus der Bevölkerung.



Nach einem halben Jahr Hilfe für Haiti bricht dort nun plötzlich die Cholera aus und über 1000 Menschen starben schon. Von Wyclef Jean, dem ehemaligen Präsidentschaftsbewerber hört man jedoch nichts mehr zu Haiti, auf seiner Website ist Haiti kein Thema mehr. Und die Haitianer beschuldigen nun die Helfer, die tödliche Cholera ins Land geschleppt zu haben. In der auf der selben Insel liegenden Dominikanischen Republik gab es ebenfalls einen eingeschleppten Cholerafall, der aber problemlos medizinisch behandelt wurde.
Warum zum Teufel gibt es in diesem kleinen Land trotz angeblich weltweiter Hilfe keine nachhaltige Verbesserung? Ein kleines Land, das zur kapitalistisch-demokratischen "Werte"gemeinschaft gehört. Dem sozialistischen Nachbarn Kuba geht es da ungleich besser.