Donnerstag, 23. Dezember 2010

Quasi-Geheimnisse weil man nie drüber spricht

Die deutsche Journaille streitet ja stets ab, in Deutschland würde es Kampagnen-Journalismus geben. Das vor einigen Monaten zeitgleich massenhafte Hochkommen von Anklagen, Beschuldigungen, Eidesstattlichen Versicherungen und Berichten über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche beispielsweise will die deutsche Journaille nicht als Kampagne wahrhaben. Der Deutschland-Korrespondent von Al Jazeera hat aber grade im Internationalen Frühschoppen zum Thema WikiLeaks (auf YouTube nachzugucken) nebenbei noch mal deutlich gemacht, dass sich die grossen Medien international absprechen um zu einem bestimmten Zeitpunkt mit bestimmten Themen hochzukommen um damit die grosse Party zu machen. Damit offenbart er zwar kein Geheimnis, aber die deutsche Journaille macht durch Verschweigen bestimmte Dinge systematisch zu Quasi-Geheimnissen. Wenig spürt man beispielsweise im TV auch davon, dass die Fernsehanstalten global gradezu totalitär vernetzt sind. Das wird im Fernsehalltag gegenüber den Zuschauern gradezu verschleiert. Wäre den Leuten bekannt, wie extrem die Medien weltweit miteinander vernetzt sind und wie tief die Rundfunk- und Fernsehanstalten uns überwachen, die Bevölkerung würde erschaudern.