Dienstag, 22. Februar 2011

Bourbon-Whisky statt Bio-Sprit! Denn Biosprit ist ein Verbrechen.

Landwirtschaftliche Erzeugnisse im Motor zu verfeuern, ist angesichts immer knapper werdender sauberer Lebensressourcen, steigender Lebensmittelpreise und wegen der in jedem Fall umweltschädlichen Anwendung von Kunstdünger (giftige Cadmiumbelastung der Böden und des Grundwassers durch Phosphordünger) und von Pestiziden, ein Verbrechen!

Update: Verschwenderische 40 Prozent der US-amerikanischen Maisproduktion würden für die Produktion von Bioethanol eingesetzt. Die Lagerbestände bei Mais seien dadurch drastisch zurückgegangen. Der Weltmarktpreis für Mais habe ein neues Rekordhoch erreicht und liege über dem bisherigen Höchstwert im Juni 2008. "Finanzspekulation und die Biokraftstoffpolitik sind für die hohen Maispreise verantwortlich"
Zitiert aus: Oxfam kritisiert deutsche Biosprit-Politik

Wer die Abhängigkeit vom Erdöl ernsthaft glaubwürdig reduzieren will, MUSS sofort ein Tempolimit verfügen, den Bau spritsparender Autos mit niedriger PS-Begrenzung gesetzlich vorschreiben und Flugbenzin normal besteuern! Alles andere ist Lüge & Betrug.
Wenn Elektroautos zum Standard werden, was ja angeblich nur noch von den zu teuren und schweren Akkus verhindert wird, dann wird es ohnehin keine heutigen Geschwindigkeitsfahrten und PS-Protzereien mehr geben können; warum dann nicht schon heute ein Tempolitimit einführen, auch um die deutschen Autofahrer schon mal auf ökologisch-elektrische Geschwindigkeiten einzustimmen.

Umweltminister Röttgen soll zum aktuellen Biosprit-Desaster gesagt haben, dessen Einführung sei Konsens über alle Parteigrenzen hinweg. Haben da wirklich Die Grünen und die Linkspartei zugestimmt? Das wäre ein Skandal.

Ich weiss nicht ob die Befürworter von Bio-Sprit sich legitimierend vorstellen, statt Ölpflanzen zu Sprit zu machen, hätte es auch ein Wald sein können, dessen Holz man verfeuert - wie es ja auch heute noch zahlreiche Kaminbesitzer gelegentlich der Romantik wegen machen.

Aber es gibt entscheidende Unterschiede: So wie es schwachsinnig wäre, ein gar nicht oder schlecht Wärme-isoliertes Haus ständig mit kostbarem Kaminholz warm zu halten, so ist es komplett daneben, Biosprit in überdimensionierten PS-Boliden zu verfahren. Auch wird ein Wald weder gedüngt noch gespritzt - würde man das machen müssen, wäre das ein absolut alarmierender Zustand. Beim Anbau von Pflanzen in der Landwirtschaft ist das hingegen die schädliche Normalität. Darum auch nur mit der Ernährung von Menschen und Tieren zu rechtfertigen - nicht jedoch mit Autobahnraserei, PS-Protzerei und Flugbewegungen zu Discountpreisen.

Aber auch eine denkbare Alternative, nämlich der Anbau von Sprit-Pflanzen dort, wo die Böden vergiftet sind und für den Anbau von Nahrungspflanzen nicht taugen, funktioniert wohl nicht. Die Gifte müssten teuer entfernt werden oder wären auch im Sprit und würden mit dem Auspuff in die Atemluft geblasen.

Also: Speiseöle als Bio-Sprit in viel zu schnellen, viel zu PS-starken Autos zu verfahren ist ein Verbrechen und von ähnlicher Qualität wie Waffen-Exporte in Konfliktregionen! Denn es verknappt Lebensmittel und macht sie damit so teuer, dass Volksaufstände, wie die aktuellen in Arabien, ausgelöst werden.

„…die Weltbevölkerung hat sich seit 1970 fast verdoppelt und wir wachsen weiterhin mit einem Rhythmus von 80 Millionen Personen jährlich. Heute Abend werden 219.000 Personen mehr an der Tafel zu ernähren sein, viele von denen nur leere Teller vorfinden werden. Morgen Abend werden noch weitere 219.000 hinzukommen. Irgendwann wird der Zeitpunkt gekommen sein, dass dieses ununterbrochene Wachstum die Kapazitäten der Landwirte sowie die Grenzen der Erd- und Wasserressourcen des Planeten überschreiten wird."

„In den Vereinigten Staaten, wo 416 Millionen Tonnen Getreide im Jahr 2009 geerntet wurden, sind 119 Millionen Tonnen davon in die Ethanol-Destillieranlagen geschickt worden, um Kraftstoff für die Autos zu produzieren. Das wäre ausreichend für die Ernährung von 350 Millionen Menschen jährlich. Die enorme Investition der Vereinigten Staaten in die Bioethanolanlagen schafft die Bedingungen für den direkten Wettbewerb zwischen Autos und Personen um die Weltgetreideernte. In Europa, wo ein großer Teil des Triebwagenparks mit Diesel betrieben wird, existiert ein wachsender Bedarf an aus Pflanzen, vor allem aus Raps- und Palmöl hergestelltem Diesel-Treibstoff. Dieser Bedarf an ölhaltigen Pflanzen reduziert nicht nur die verfügbare Fläche für die Nahrungsmittelproduktion in Europa sondern beschleunigt auch die Rodung der Tropenwälder in Indonesien und Malaysia zugunsten der Palmöl produzierenden Pflanzungen."

Quelle: Lester M. Brown, US-Umweltschützer, zitiert von Fidel Castro in seinen Reflexionen