Montag, 30. Dezember 2013

IN THE NEWS-ROOM


Quelle: Rainer Werner Fassbinder: Welt am Draht

Was wäre unsere "Demokratie" ohne diese Kontrolle der sog. 4. Gewalt durch die Öffentlichkeit? Eine Gewalt, die mittlerweile eine 3., 2. oder 1. Gewalt zu sein scheint.

Für uns Demokraten kaum vorstellbar wird in manchen Ländern das gesellschaftliche Leben von den Medien, insbesondere vom Fernsehen, beherrscht, deren Sender Milliarden Gelder jedes Jahr als Zwangsgebühren von der Bevölkerung kassieren, jedoch ohne dass die Bürger wissen dürfen, was personell und inhaltlich in den Redaktionen hinter den Kulissen passiert, geschweige denn das sie mitreden und miteintscheiden dürfen.

"Fassbinder war nie ein so unverhohlener Kritiker des technischen Fortschritts und der sich parallel dazu abzeichnenden gesellschaftlichen Unmündigkeit, wie einige seiner Zeitgenossen."

Darüber kann die Generation Handy, Smartphone und WLAN wohl nur lachen, denn im drahtlosen Zeitalter wähnt die sich vermutlich viel freier und viel demokratischer.

Freitag, 13. Dezember 2013

«Während wir schliefen, haben die Maschinen die Welt übernommen, genau wie es die alten Science-Fiction-Filme voraussagten.

NZZ.
Aber diese Maschinen werden von bösen Maschinen-Menschen, von total verkopften Bestien entworfen, gebaut und bedient.

ARD vergiesst Krokodils-Tränen zum Tod von Nelson Mandela

Als Mandela noch lebte, und in London 2008 ein Konzert für seine Hilfe-Organisation stattfand, hat kein einziger "öffentlich-rechtlicher" Sender den Musik-Event übertragen. Nun die Trauerfeierlichkeit zu Mandelas Tod wird live von der ARD übertragen und von mindestens zwei Moderatoren kommentiert.
Offenbar will man sichergehn, dass Mandela wirklich tot ist.

Siehe vielleicht auch meinen BlogEintrag über Apartheid, DDR und BRD.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Das Yogeshwar-Monopol

Neulich in einer TV-TalkShow gegen das Internet-Versandhaus des Bösen meinte der zum TalkShow-Inventar versteinerte einzige Wissenschafts-Journalist Deutschlands - neben der TV-professoralen Quasselstrippe Lesch vom anderen Staatsfunksender - das Versandhaus Amazon würde unsere Kultur zerstören. Wäre mir neu, das die Deutschen Kultur haben. Allenfalls Bakterien-Kulturen in Krankenhäusern, und eine Kultur der Verdummung, der Chancen- und Menschen-Vernichtung, der Ausbeutung, Demütigung und Opfer-Verhöhung und der Vermassung (Deutsche = Sour-Crowds = schlecht gelaunte Massenmenschen). Was hat übrigens ein Wissenschaftsjournalist beim Thema Versandhausbestellungen verloren? Und wenn es so einfach wäre, die deutsche Kultur zu zerstören, wäre ich vorne mit dabei und würde mir sogar meine Brötchen bei Amazon bestellen! Der Yogeshwar entblödete sich nichtmal zu behaupten, er sei gegen Amazon einfach weil er gegen Monopole sei - und das Publikum lacht nicht, sondern klatscht noch Beifall. Wenn der Yogeshwar wirklich gegen Monopole wäre, dann hätte er längst anderen Wissenschaftsjournalisten die Chance auf TalkShow-Auftritte gelassen.

So, genug aufgeregt für heute, ich will noch ein paar Bestellungen bei Amazon tätigen, denn ich will nicht jene Leute hier vor Ort in Stadt und Land dafür belohnen, dass die meine Bezüge gekürzt haben - die paar mir verbliebenen Kröten will ich auswärts ausgeben.

Der Bevormundungs-Wahn der Medien

Samstag, 7. Dezember 2013

Wow, warum läuft sowas nicht im Staats-TV?



Statt dessen tischen uns die Rentner-Sender ARD & ZDF von morgens bis abends entweder FDP-Parteitag oder SkiSport auf, ungefähr so spannend, wie Farbe beim Trocknen zuzuschauen. Hingegen die inspirierenden Fähigkeiten und Talente junger Leute werden ignoriert.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Grosse Koalitition: Wahlen bewirken nichts, oder hat es jemals eine Ärzte-Partei gegeben?

oder eine Industrie-Lobby-oder Wirtschafts-Partei und eine Autopartei, eine Bundeswehr-Partei, eine Polizei-Partei, eine Beamten-Partei, eine Rüstungs-Industrie-Partei usw. Dass es die alle nicht gibt, obwohl die genannten Interessengruppen zu den Privilegierten im Lande gehören, deutet darauf hin, dass es wirksamere Methoden der politischen Einflussnahmen gibt. Die deutsche Wirtschaft ist gigantisch, hingegen die angebliche oder tatsächliche Wirtschafts-Lobby-Partei, die FDP, war und ist winzig, und draussen.
Die offenbar wirkungsloseste Methode der Politik, also Parteien zu wählen, ist nur für die Bevölkerung, die Kraft der Leit- und Massenmedien glauben, Poltiker seien mächtig und könnten und wollten etwas im Sinne der Bevölkerung verändern.

Samstag, 30. November 2013

Ich bin ein Zigeuner ...

am Rande des Universums.


Auf dem Plakat heisst es u.a.: "Zeig Dein Gesicht. Es wird gebraucht."
Die Herrschenden brauchen nicht nur unser Gesicht. Auch unser Geld, unsere Arbeitskraft, unsere Gedanken, unsere Organe, unsere Gene, unsere Körpergewebe, unser Leben.

Für solche wohlfeile Prommi-Werbung wie die obigen Plakate ist genug Geld da. In einer Zeitung hat jemand etliche passende und einige unpassende Bemerkungen zum Thema gemacht. U.a. merkt er an, es gebe kein Plakat auf dem ein Promi sage "Ich bin Deutscher, wenn Du was gegen Deusche hast." Naja, der Artikelschreiber ist ein alter Mann mit einem privilegierten, gut bezahlten Tunnelblick und zieht wohl meist im Ausland von Restaurant zu Restaurant herum, so wie wohl auch die obigen Prommis, sonst wäre ihm nicht entgangen, dass alle obigen Plakat-Promies ohnehin und immer Deutsche sind, nicht nur wenn jemand etwas gegen Deutsche haben sollte. Ein wirkliches Wagnis wäre es hingegen zu bekennen "Ich bin Patient, wenn Du etwas gegen Patienten hast", oder "Ich bin Opfer, wenn Du Opfer verabscheust, "Ich bin Hartz-4-Empfänger und ich bin Altersheim-Bewohner, wenn Du Hartz-4-Empfänger und alte Menschen als 'Ballast-Existenzen' siehst (und welcher Deusche tut das nicht)", oder: "Ich bin ein reicher Geldsack, wenn Du was gegen reiche Geldsäcke hast". Das traut sich jedoch kein deutscher Prommi - auch nicht der in der Welt.

Montag, 25. November 2013

Ein Witz

plus Kommentar:

SPIEGEL: In den "Panem" Filmen sind die Medien in den Händen der Mächtigen. Das ist in der Wirklichkeit etwas anders.

Das war der Witz. Nun der Kommentar:

Lawrence: "(...) Die Menschen sind so leicht zu manipulieren."

Quelle: Aus dem aktuellen Spiegel-Interview mit der Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence

Montag, 18. November 2013

Glück ist: dass es nicht nur die ARD gibt

"Not macht erfinderisch", heisst ein deutsches Sprichwort, weshalb es von ARD & ZDF auf dem Bildschirm ziemlich einfältig zugeht: Denen geht es einfach zu gut!
Jedes Jahr bekommen beide Sender gemeinsam rund 7,5 Milliarden Euro GEZ-Einnahmen. Das ist so viel wie die gesamte Wirtschaftsleistung (BIP) des Erdöl, Gold und Diamanten exportierenden Landes Kamerun in 2002 (Quelle:Wikipedia). Oder so viel wie die 10jährige Wirtschaftsleistung des Fürstentums Monaco. Also die gesamte Wirtschaftsleistung des Steuerparadieses der Millionäre und Milliardäre in 10 Jahren, das haben ARD & ZDF in jedes Jahr zur Verfügung!
Angeblich geht der Löwenanteil dieser gigantischen Nobel-Konditorei mittlerweile für Luxus-Pensionen und Intendanten-Saläre drauf. Da bleiben nur noch Kleckerbeträge für das Versenden kreativer, innovativer oder einfach nur ungewöhnlicher aber interessanter Inhalte.
Und das, obwohl sich die Sender darauf verstehen, andere in Not zu halten und dann deren Erfindungsreichtum abzuschöpfen!

Aber es kommt noch schlimmer: ARD & ZDF schirmen sich immer mehr ab, wollen jetzt die staatliche Aufsicht in den Rundfunkräten loswerden. Meiner Wahrnehmung nach sind ARD & ZDF Geheimdienste, bzw die zwei deutschen Abteilungen EINES globalen Geheimdienstes. Jetzt wollen ARD & ZDF auch die staatliche Aufsicht in den Rundfunkräten loswerden. Ohne ein Gegengewicht ist das eine gefähriche Entwicklung! Denn ARD & ZDF brauchen mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung innerhalb der Sender in wesentlichen Internas gegenüber der Öffentlichkeit - jedoch solche Bestrebungen gibt es offenbar nicht - im Gegenteil: die Sender werden immer elitärer, abgehobener, verdummen das Publikum, und sind ein Staat im Staate.

Freitag, 15. November 2013

Zum Geburtstag von Susanne Lothar

Heute vor 53 Jahren wurde die Schauspielerin Susanne Lothar geboren, und letztes Jahr im Juli ist sie unter öffentlich bislang unbekannten Gründen gestorben.

Eigentlich habe ich sie nur wegen eines erstaunlich System kritischen Interviews wahrgenommen und geschätzt, dass ich vor Jahren irgendwann mal in einer Zeitung oder so gelesen hatte, worauf hin ich meine skeptische Ansicht über die Schauspielerei im Allgemeinen etwas in Zweifel gezogen und gehofft hatte, dass ihr aus ihrer Systemkritik keine Nachteile erwachsen. Ihr Tod hat meine Meinung, dass Schauspieler entweder Huren der Mächigen oder tot sind, wieder bestärkt. Vielleicht hat ihre Ehe mit dem Ex-DDRler Ulrich Mühe sie zu ihrer Systemkritik befeuert, was ja nicht schlecht wäre.

Bekanntlich ist ihr ebenfalls noch nicht so alter Ehemann vor einigen Jahren an Krebs gestorben. Mich wundert immer, wenn relativ junge, gebildete, gesund wirkende und nicht arme Leute an Krebs sterben (zB auch Schlingensief und Chavez) - ich neige dann zum Verdacht, ihnen nicht wohlgesinnte Kräfte könnten das gezielt verursacht haben.

Erst jetzt durch das Lesen von ein paar Texten über Susanne Lothar habe ich mitbekommen, dass nach dem Willen ihres verstorbenen Mannes auf seiner Beerdigung sein Film "Funny Games" gezeigt werden sollte. Das erscheint mir ziemlich bedeutsam, denn der Film handelt davon, dass ein normales, durchschnittliches Ehepaar der Mittelschicht und mittleren Alters (gespielt von Ulrich Mühe und Susanne Lothar), von zwei sehr gebildet und anfangs höflich auftretenden jungen Männern aus Spass zu Tode gequält werden. Warum gerade dieser Film zur Beerdigung?

Im Interview hatte Lothar gesagt, nach dem Tod ihres Mannes müsse sie nun allein für ihre Kinder sorgen und dafür, dass Geld zum Lebensunterhalt reinkomme. Das legt nahe, sie konnte bei der Rollenauswahl nicht allzu wählerisch sein.

Als ich letztes Jahr von ihrem überraschenden Tod hörte, habe mir ganz gegen meine sonstige Gepflogenheit einen deutschen Film angesehen - ihren letzen Film. Wenn Lothar über weite Strecken in dem Film nicht auftrat, habe ich woanders hingezappt und darum nur Bruchstücke der Handlung mitbekommen - aber was sich da andeutete, genügte mir: man hatte sie - wie ich finde - gedemütigt und verarscht, in dem man sie in der Rolle einer Hamburger Gurken-Konserven-Fabrikantin besetzte - der Filmtitel hiess sogar "Die Gurken-Königin". Das ist so dermassen dümmlich-deutsche Bösartigkeit, da hätte eher die Ferres oder die Sevecke hingepasst, aber doch keine selbstzweifelnde, sensible Charakterdarstellerin.
Ich glaube, man wollte und hat auch damit eine Systemkritikerin gedemütigt, hat sie vermutlich divers hinter den Kulissen gemobbt und vielleicht so in den Tod getrieben, denn es war sicher nicht die einzige Art, sie zu attackieren.
Ganz unten im Wikipedia-Artikel über Susanne Lothar fällt der Link zu einem einzigen Film auf: Das tödliche Auge.

Siehe auch: Blogeintrag über Jean Seberg

Montag, 11. November 2013

The broken circle

Freitag, 8. November 2013

Rorschach: Y und V


Es gibt einen Comic und einen darauf basierenden ziemlich düsteren, brutalen Fantasyfilm, in welchem eine Figur namens Rorschach vorkommt, auf deren Gesichtsmaske ständig wechselnde Rorschach-Figuren erscheinen, und der von Wächtern (der Welt?) handelt. Ich glaube, die Figur Rorschach symbolisiert jene totale Überwachung mittels Aufspaltung einer menschlichen Physis in Laborzellen und Restkörper, und einer mutmasslich auftretenden neuronal-informationellen Symmetrie, ähnlich den Rorschach-Kleksen. Das wird im Comic und Film natürlich bis zur Unkenntlichkeit verschleiert.

Siehe auch: Twin-Peaks

Freitag, 25. Oktober 2013

EU-Politiker von Überwachung überrascht & empört


Die EU-Politiker wollen selber überwachen, aber nicht selber überwacht werden.

(zum Vergrössern, Bild anklicken. Nur das rechte Bild ist eine Fotomontage.)

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Allgegenwärtig: Das Kursiv- oder anderswie betonte kleine oder große "e"






Überall begegnet einem das durch kursive Schreibweise oder anderswie hervorgehobene kleine "e"
Ob die internationale Tierschutzorganisation Peta (auf einigen ihrer Logos ist das "e" sogar mit Teufelsschwanz dargestellt), oder die Linux-Distribution Debian, oder der Europarat, oder im Fachbereich für Informatik der FU Berlin, oder etwa die Firma Acer, aber auch in zahlreichen Sendungen des "öffentlich-rechtlichen" also heimlich-unrechtlichen Deutschen Fernsehens: überall wird das kleine "e" betont. Warum ist das so?

Ich vermute, weil das kleine "e" die sog. e-Funktion, als Funktion für exponentielles Wachstum, symbolisiert. Wohl kaum als Bekenntnis zu Wirtschaftswachstum und Kapitalismus, sondern vermutlich für das Wachstum von Nervenzellen im Labor (= Big Brother), als DIE zentrale und ultimative Überwachungstechnologie. 
 
 
Dafür spricht beispielsweise, dass im Wort Peta das engl. Wort Pet, also Lieblingstier steckt UND es ist ein Zahlen-Präfix, wie Kilo, Mega oder Tera, aber steht für die gigantische Zahl 10 hoch 15, also eine 1 mit 15 Nullen dahinter, womit sicher nicht die Zahl der Mitglieder, Käufer, Einwohner o.ä. gemeint sein kann. 
 
Die Gründerin von Peta war laut Wikipedia ua als Hilfssheriff tätig und sie vertritt die Haltung, Tiere nicht nur mit Menschen gleichzustellen, sondern Menschen auch wie Tiere zu behandeln!
 
Das "e" im Doppelbild in der Mitte (Szenen-Snapshot aus dem ARTE-Magazin Xenius über Cyborgs, FU-Berlin), befindet sich einerseits in einem stilisierten Gehirn, und anderseits in einem Zahnrad - was mich an dieses Symbol erinnert.

Durch das exponentielle Wachstum "e" haben die wissenschaftlichen Bereiche der Herrschenden die Chance, aus ein paar Nervenzellen im Labor bald genauso viele Neuronen zu bekommen, wie jener Körper hat, aus dem die Zellen entnommen wurden, ohne dass die Laborzellen genauso viele Jahre dafür brauchen, wie der Körper alt ist (siehe auch Link). 
Man kann dadurch offenbar alle Nervenaktivitäten (Gedanken und Sinneseindrücke) eines Menschen 1:1 im Labor mitverfolgen - letztlich dank "e". Diese totale und mutmasslich global zentrale Überwachungs- und Versklavungstechnologie (peta: "proud to belong") ist sicher nicht nur ganz im Sinne der "Wächter der Welt" sondern lässt sich auch im gesellschaftspolitischen, kulturtechnischen, wirtschaftlichen und sonstwelchen Interesse der Herrschenden verwerten.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Jede Woche ein mediales NSA-Häppchen?

Jede Woche verdummen uns die Medien zum Snowden- und NSA-Thema mit einer neuen belanglosen Meldung.
Denn was sonst sind in einer Zeit, in der Experten mittlerweile sogar einen "Datenschutz für das Gehirn" fordern, Enthüllungen über geheimdienstlich mitgelesene eMails und abgeschöpfte Personendaten aus den sog. sozialen Netzwerken?
Ed Snowden, der nach eigenen Worten nicht in dieser Überwachungswelt leben wolle, wird doch nicht deswegen zum angeblichen Staatsfeind Nr 1 der USA, nur weil Google, Facebook und ein paar andere soziale Dienste unsere persönlichen Userdaten an Geheimdienste geben.

Es gibt die suggerierten nationalen Grenzen zwischen den Herrschenden nicht, die arbeiten alle international aufs Engste zusammen, verschleiern das aber, reden uns immer noch Nationalismen ein.

Auch dass Unternehmen erst gefragt werden ob sie Daten herausgeben, und sogar einige sich weigerten, halte ich für blanke Bevölkerungsverdummung. Die Geheimdienste lassen niemanden hoch kommen, ob als Unternehmer oder Medien-Prommi, der nicht mit ihnen eng zusammenarbeitet oder den sie auch ohne sein Wissen im Griff haben - im Zweifel füllen die eine Marktlücke mit eigenen Leuten und entsprechenden Tarnfirmen.

Warum sonst werden wir bald alle mit unseren Fingerabdrücken im Ausweis oder Pass registriert, obwohl es ebenso eindeutige, aber weniger missbräuchliche Möglichkeiten der Identifizierung gibt? Warum sonst werden bald alle unsere Fahrzeugfahrten auf den Autobahnen registriert (PKW-Maut: wer fährt wann, wo, wie schnell in welche Richtung)? Warum sonst bekommt jeder Mensch von der Geburt bis zum Tod und darüber hinaus eine Steuernummer verpasst, ähnlich total, wie die KZ-Häftlingen auf ihren Arm tätowierte Häftlingsnummer? Wozu sonst wurde der weltweit gültige ICD-Code geschaffen und die zwangsweise zentrale Speicherung unserer persönlichen Patientendaten auf Internet-Servern, wenn schätzungsweise 90% aller Patienten 90% ihres Lebens in ihrem Heimatland verbringen? Warum werden in Deutschland unglaublich viel mehr chirurgische Operationen an Menschen durchgeführt, als in anderen vergleichbaren Ländern, wenn doch in unserem System das Geld angeblich hinten und vorne nicht reicht?

Es geht doch gar nicht um Terrorabwehr, nicht um "unsere" Sicherheit. Es geht um den Mensch als Pixel oder spezialisierte Einzelzelle in einem globalen Superorganismus, und es geht sogar um schlimmeres als Sklavenhaltung - es geht um den Mensch als Nutztier - es geht um Extremfarming, um KZ- oder Viehhaltung, mit virtuellen Mauern und virtuellem Stacheldraht.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

„€Am Abend höre ich wieder die Nachrichten der Deutschen Welle. Ich will mich informieren, schliesslich sind wir auf dem Weg nach Hause, und ich komme zurück in ein gewandeltes Deutschland: eine aufregende Perspektive. Aber was weiss ich schon von den Veränderungen, von den Problemen und Möglichkeiten meines in der Zusammenführung begriffenen Landes? Die Nachrichten warfen nur Schlaglichter auf die tempogeladenen Bemühungen zur Wiedervereinigung. Von den unmittelbaren Auswirkungen auf die Menschen habe ich kaum etwas gehört. Die Erzählungen deutscher Reisender, die ich befragte, waren emotional geprägt oder zurückhaltend wie vor etwas Unfasslichem. Zu sehr war das Anormale für uns zur akzeptierten Wirklichkeit geworden.

In Deutschland passiert jetzt Geschichte, und ich sehe von aussen zu. Die Radionachrichten vermitteln mir den Eindruck, dass es daheim nur noch ein einziges Thema gibt und keine anderen Aufgaben und Probleme mehr. Da stimmen mich Gespräche mit Menschen anderer Nationalität begreiflicherweise nachdenklich, denn aus ihnen sprach die Angst vor der Macht des wiedervereinigten Deutschlands und die Sorge, dass im Strudel der Ereignisse und neuen Verpflichtungen die Finanzhilfe für Drittländer leiden könnte. Mich beschäftigt auch, weshalb von den Gruppen, die den Wechsel eingeleitet und mit ganz persönlichem Risiko getragen haben, kaum noch etwas zu hören ist. Daheim scheint es nur darum zu gehen, für die ehemalige DDR Rahmenbedingungen zu schaffen, die zu den Strukturen des Westens passen. Aber werden sie drüben angenommen und engagiert ausgefüllt werden können?
Der Vorzug meines Seenomandenlebens ist es, dass ich nach sehr klaren physikalischen Gesetzmässigkeiten handeln kann, die Konsequenzen daraus unmittelbar spüre und den richtigen Zeitpunkt zum Handeln leichter erkenne. Bin nur gespannt, wie ich zurückfinden werde in ein von gesellschaftlichen Normen bestimmtes Leben - und was mir bleiben wird von der Freiheit der See.
Schon jetzt habe ich Schwierigkeiten mit den so endgültig und drängend, in schneller Rede vorgetragenen Nachrichten. Sie klingen, als könne es nur so und nicht anders sein. Enttäuscht schalte ich meinen Empfänger wieder aus.
“・

So schreibt die erste deutsche Allein-Weltumseglerin Gudrun Calligaro/ Keefer, die am anderen Ende der Welt war, als die Mauer fiel, nach zwei Jahren auf See von 1988-1990, in ihrem Buch über ihre Weltumseglung: Ein Traum wird wahr.

Leider scheinen die zwei Jahre Freiheit auf See für eine nicht mehr ganz junge Seglerin nicht prägend genug gewesen zu sein, denn mitlerweile fällt ihr nichts besseres ein, als das Angebot an Kinder, zum Segeln auf der Ostsee, so zu begründen, die Kinder könnten damit lernen, dass es "neben Eltern und Schule auch noch andere Autoritäten gebe".
Als ob heutige Kids nicht schon von den Autoritäten Fernsehen, Internet, Poltik, Behörden und Polizei dominiert würden.

Montag, 30. September 2013

Deutschland ist ein „gescheiterter Staat“, allenfalls ein Banditen-Staat

Wobei "gescheitert" voraussetzt, dass es zuvor einen funktionierenden Staat gegeben hat, was vielleicht nie der Fall war. Jedenfalls:
Das Land kann seinen Bürgern keine ausreichende Sicherheit bieten, wie jährlich hunderttausende Opfer von Ärztepfusch beweisen. Seine Institutionen sind nur hohle Staffage, wie etwa die Justiz, die fahrlässige und vorsätzliche Körperverletzung durch Ärzte, begangen an Patienten, regelmässig ungestraft lässt, ja nicht einmal gegen verbrecherische Ärzte ermittelt (was die Medien berichten ist offenbar nur Propaganda zur Beruhigung der Bevölkerung). Die Politik hat keine wirkliche Macht, sie ist leglich verwalterisches Exekutivorgan des Willens der wirklich Herrschenden. Wahlen sind lächerliche pseudo-demokratische Lustspiele, die mehr der Unterhaltung, Ablenkung und Irreführung der Bevölkerung dienen, als dass sie wirlich demokratischer Ausdruck des Willens und Wollens der erwachsenen Bürger als Souverän sind und etwas Wesentliches bewegen. Recht und Gesetz werden von den staatlichen Institutionen im Land nicht beachtet, die Herrschenden scheren sich einen Dreck um den Rechtstaat - Gesetze und Moral sind nur für Verlierer. Wo es die Öffentlichkeit nicht mitbekommt herrschen Willkür und Tyrannei - und also das Führerprinzip.


Etwas vom öffentlich sichtbaren Teil der Drecksauhaftigkeit des herrschenden Schweinesystems beschreibt Noam Chomsky in seinem obigen Buch "Der gescheiterte Staat". Er meint damit den Westen und insbesondere sein Land, die USA, ich meine damit insbesondere Deutschland. (Nebenbei: ich bin KEIN Chomsky-Anhänger!)

Mag sein, Einige fragen sich, wie kann das System so böse sein, wenn es doch Chomsky in den USA, und mich hier in Deutschland öffentlich machen lässt.

Meine Antwort: Chomsky schildert den politischen, militärischen, medialen und öffentlich bekannten Teil des herrschenden Systems, der aber nur ein oberflächlicher Teil des Herrschaftssystems ist. Hingegen die viel mächtigeren, weil verborgenen, die biotechnologischen, medizinischen, subtil medialen und anderen Versklavungstechnologien, also die konkreten aber dennoch subtilen Ein- und Zugriffe der Herrschenden auf unsere tägliche Existenz, ist nicht das Thema von Chomsky, wodurch auch er mit dazu beiträgt, diesen viel wichtigeren Teil des Sklavenstaates aus dem Bewusstsein der Menschen zu verdrängen. Seine Kritik scheint darum ein willkommmenes Feigenblatt für die Herrschenden. Vermutlich braucht man Chomsky auch, damit er mit seinem Zorn auf das System, wie ein Magnet alle jene anzieht und darum sichtbar macht, die abgrundtiefe Gegner des herrschenden Systems sind. Seitdem ich hier aus seinem obigen Buch zitiert habe, vor einigen Wochen, werde ich wieder massiver attackiert, und vermutlich habe ich keine Millionen weltweite Leser, die kurz davor sind, in einer Revolution den Mächtigen ihre Gedanken-Fernlesegeräte und die biotechnologischen Macht- und Versklavungszentren zu zerstören.

Deutschland ist ein gescheiterter Staat, weil behördliche Willkür herrscht - für die Betroffenen meist in kleinen Dingen zum Vorteil, und in den grossen,wichten Angelegenheiten zu ihrem Nachteil. Es scheint das Führerprinzip zu herrschen. Der Staat ist nur Kulisse, hinter der mafiöse, faschistoide Banditen herrschen.

Mittwoch, 25. September 2013

Wahl-Nachlese [update 16.10.]

Hiess es vor der Wahl von den Medien nicht, es sei ein Kopf-an-Kopf-Rennen?
Tatsächlich: Merkel 42%, Steinbrück 25%, ein Kopf-an-Kopf-Rennen sieht anders aus. Die Medien haben offenbar ein gestörtes Verhältnis zu Köpfen und zur Wahrheit.

Warum wurde von und in den Medien wie bekloppt gegen Nicht-Wähler gemobbt, also warum werden die praktizierten Personalwahlen total favorisiert und massiv unterstützt, hingegen über Sachwahlen wird nichteinmal diskutiert?
Die Bürger sollen also lieber Leute wählen, die sie nur aus den Medien kennen, als sich für Antworten in Sachfragen zu entscheiden.

Nur Personalwahlen garantieren den Medien ihre Schlüsselstellung also (fast absolute?) jedenfalls enorme Macht!

Bei vielen Sachfragen kann sich jeder Wähler ein eigenes Bild machen, weil es sich häufig um Alltagsprobleme handelt, also kann man un-abhängig von den Medien sich eine eigene Meinung bilden. Hingegen die Personen kennt man nur aus den Medien - viel Raum für Manipulationen.
Beispielsweise hatte der Spiegel / Spon VOR der Wahl ein Foto von Steinbrück veröffentlicht, dass ihn ziemlich dämonisch, also unsymphatisch aussehen liess - wer möchte so jemanden wählen?
Und ich fand, dass Merkel NACH der Wahl, am Abend ihres Sieges, unsymphatischer wirkte als vor der Wahl, ihre Mimik schien zu sagen, so viele Idioten gibt es also im Land, so als verachte sie die Deppen, die auf sie reingefallen sind. Vor der Wahl hätten oder haben die Medien solche Bilder ausblenden können und das sicher auch häufig getan.

Die Medien können Personen symphatisch oder unsymphatisch darstellen, sie können entscheiden ob und wann sie welche Eigenschaften oder Geheimnisse in welcher Form über Menschen öffentlich machen - kurzum sie können Leute medial fertig machen oder ganz nach Oben bringen. Also die MEDIEN sind die wahren Kanzler-Macher und bestimmen somit, welche Sachfragen in Zukunft wie entschieden werden.

Sachwahlen wären hingegen eine Enttrohnung der Medien. Darum schallt aus allen Medienrohren der Unsinn, Nicht-Wähler seien quasi Anti-Demokraten - tatsächlich ist es umgekehrt.

Jetzt blubbert es selbstgefällig und selbstbezogen aus allen TalkShow-Ecken, wer mit wem koalieren kann, soll, darf, muss, will oder nicht. Als ob das die Probleme des Landes und die Interessen der Menschen sind. Aber wer im TV talkt wird gut bezahlt, da kann man den Zuschauern die Taschen mit Banalitäten vollabern.

update: Erst jetzt wird mir die Dreistigkeit jener Parteien bewusst, welche die Hartz-4-Gesetze verbrochen haben (SPD und Grüne), zu erwarten, erneut gewählt zu werden.
Man kann von den berufstätigen Massen nicht erwarten, dass sie sich solidarisch in die Hartz-4-Gesetze vertiefen, aber dass die Mainstream-Medien die dortigen Miesheiten herausfiltern und öffentlich machen. Tun die aber nicht.
Ich meine damit nicht den ehrlichen Abbau möglicher Fehlentwicklungen, sondern die versteckten Fiesheiten, den scheinbaren Pfusch, der tatsächlich bösartige Eingriffe und Entwürdigungen enthält, und den Missbrauch von Begriffen, um - man muss es vielleicht sogar Verbrechen nennen - zu kaschieren.
Ein kleines Beispiel:

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Freitag, 20. September 2013

Tschetschenienkrieg überlebt, vom hiesigen "Gesundheits"-wesen fast umgebracht: TV-Journalistin Mikich

Erstaunlich und schade, dass selbst Journalisten, die ja von vielen ärztlichen Behandlungsfehlern aus der Bevölkerung erfahren (können) erst eigene schlimme Erfahrungen mit dem hiesigen Medizinwesen machen müssen, bis sie glauben, dass dort faschistoide Zustände herrschen. Vielleicht soll der Fall Mikich den (falschen) Eindruck erwecken, die-da-Oben seien genauso Opfer wie wir, und damit davon ablenken, dass die TV-Medien ein zentraler Bestandteil unser aller Totalüberwachung sind.

Mich interessiert, ob Frau Mikich, die ja in Grossbritannien geboren und mit einem Briten verheiratet ist, vor ihrer Operation mal daran gedacht hat, sich im Vereinigten Königreich untersuchen (Zweitmeinung) und behandeln zu lassen, wo doch ihr US-Kollege Michael Moore in seinem Dokutainment-Film "Sicko" vor einigen Jahren sehr positiv über den britischen National Health Service berichtet hatte. Glauben und trauen die Journalisten einander nicht?

Ich nehme obigen Fall der TV-Journalistin zum Anlass für ein paar Anmerkungen zum Thema, die mir schon länger auf der Zunge liegen:
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Donnerstag, 19. September 2013

Das doppelte Spiel des Staatsfernsehens

Die

RD

ist augenscheinlich ein gutbezahlter Tummelplatz für Neonazis.
Nicht nur, dass vor Jahren und über Jahre, beim ARD-Sender MDR (also der Heimatsender des sog. NSU) eine Moderatorin offenbar ungestört immer wieder ein Symbol als Halskette trug, das als Erkennungszeichen für die rechte Szene gilt.

Bekanntlich agieren Fernseh-Journalisten oft und gerne wie Polizei, Detektive und Geheimdienste; es wird mit versteckten Kameras ermittelt, mit Teleobjektiv werden Leute herangezoomt und beobachtet, Lebensmittel und anderes im Labor untersucht, man reist durch die Republik und ins Ausland, um dubiose Firmen und Personen aufzuspüren und zu interviewen. Also TV-Journalisten übernehmen nicht selten Aufgaben, die man eigentlich von der Lebensmittelüberwachung, der Verbraucherzentrale, der Polizei, der Staatsanwaltschaft und von Geheimdiensten erwartet.

Eigenartigerweise aber gab es keinerlei journalistisches Engagement, als über Jahre der sog. Nationalsozialistische Untergrund Migranten ermordete und die Behörden den Verdacht ins Ausland und gegen Ausländer richtete. Dass da irgendetwas faul sein musste, hat jeder erkennen können, der sich ein paar eigene Gedanken machte. Nicht so die Fernsehmedien. Erst als durch einen nicht zu überhörenden Knall die NSU-Täter und ihre Taten aufflogen, stiegen die Medien ein und vergossen Krokodilstränen. Aber was passierte dann kurz darauf? Das ZDF produzierte und sendete u.a. einen verständnisvollen Spielfilm über den Werdegang einer jungen Neonazi-Frau. So als wolle man sich in der rechten Szene dafür entschuldigen, dass einige Leute und Taten des NSU aufgeflogen sind.

Und nun kurz vor dem ursprünglich vorgesehenen Prozessbeginn brachte die ARD gestern zwei Sendungen zum Thema: Die Diskussionsrunde namens "Hart aber Fair", und eine Info-Sendung zum sog. NSU.
Auffällig waren die Ankündigungen der Sendungen im Bildschirmtext und der Elektronischen Programm Info. Da wird die mutmassliche Neonazi-Mittäterin Zschäpe als "einzige Überlebende des NSU" bezeichnet, was eine zweifache Ungeheulichkeit ist. Erstens tut die ARD damit fälschlich so, als sei die mutmassliche Rechtsterroristin selber igendwie gefährdet gewesen, was eine Umkehrung der Tatsachen ist, und zweitens wird dreist die falsche Behauptung aufgestellt, der sog. NSU habe nur aus drei Personen bestanden. Offenbar deckt die ARD ihre eigene Zugehörigkeit zum neofaschistischen Untergrund. "Hart aber Fair" wurde angekündigt wie die frühere Spass-Sendung "Pleiten, Pech und Pannen" quasi: Lacht das Ausland über uns, weil ein kriminelles deutsches Gericht einen neonazistischen Serienmord-Prozess absichtlich verschleppt?.
Nehmen die bei der ARD Drogen, oder ist das der normale Neofaschismus-Wahnsinn im Sender.
Ich kann gar nicht soviel kotzen, wie mir schlecht ist!

Auch merkwürdig: Das Fernsehen geriert sich auf dümmliche Weise demonstrativ als angeblich Nazi kritisch. Beispielsweise im Bayerischen Fernsehen: Ein Kameramann filmt in einem Gerichtsgebäude über einen Neonaziprozess. Immer wieder gehen Neonazis auf die Kamera zu und beschmieren die Linse, so dass man nichts mehr erkennen kann. Wir wundern uns, denn aus anderen Gelegenheiten kennen wir, dass zu jedem Kameramann ein Team gehört, dass ihn und seine Kamera schützt, wenn Leute seine Arbeit behindern wollen. Nicht so in obiger Reportage. Immer wieder können Neonazis ungehindert die Kameralinse verschmieren und die Reporter sich als Nazi-Opfer darstellen. Am Ende der Reportage sagt der Journalist, die Kameraverschmiererei der Neonazis sei eine schon seit längerem bekannte Praxis. Umso merkwürdiger, dass die Journalisten dann ihre Kamera nicht besser schützen. Es wirkt, als wolle man diese Behinderungen haben, um sich dem Publikum demonstrativ als Gegner und Opfer der Neonazis verkaufen zu können. Zwischendurch wird aber noch eine andere Praxis der Neonazis dokumentiert, die hingegen auch eine heimliche Praxis der Medien ist: ein Neonazi schaut einer Journalistin permanent über ihre Schulter und liest mit, was sie sich notiert. Das ist auch heimliche Medienpraxis: durch lückenlose Überwachung linker Systemkritiker und entrechteter Opfer staatlicher Gewalt, sammt Feedback darüber, wird deren publizistische Arbeit behindert - beispielsweise das Bloggen hier.



NSU-Watch

Mittwoch, 18. September 2013

Einübung in Faschismus

Auf Sat 1 läuft die Serie "Die strengsten Eltern der Welt" und auf Kabel 1 "Stellungswechsel".
Beide Sendungen ähneln sich.
Die letztgenannte Sendung ist (noch) kein kollektiver Befehl des Fernsehens, im Schlafzimmer alle zusammen bis zum Gegenbefehl in die Missionarsstellung zu gehen.
In beiden Sendungen geht es um jeweils immer zwei andere Deutsche, die irgendwo weit weg ins Ausland geflogen werden, wo sie für ein bis zwei Wochen das dortige Leben leben sollen. In der Sat 1 Sendung müssen zwei "schwer erziehbare" deutsche Jugendliche, beispielsweise in Südostasien in einer Pygmäen-Familie im Dschungel leben und sich dem Diktat der neuen Eltern beugen. Kabel 1 tauscht jeweils zwei Unterschichts-Arbeiter/innen aus Deutschland und zwei aus einer ähnlichen Branche im Ausland irgendwo auf dem Globus, gegen einander aus. Beide Paare machen dann für nicht ganz zwei Wochen den Job am Arbeitsplatz des jeweils anderen Paares unter der Fuchtel des dortigen Arbeitgebers. Allein wer gerne ins Ausland blickt, weil ihn die deutsche Nabelschau der hiesigen Medien anödet, kann dem Ganzen Anfangs einen gewissen Reiz abgewinnen.
Allmählich treten dann aber die wahren Motive und Ziele des Senders deutlicher hervor. Das fängt schon mit dem Setting an, für lediglich nicht mal zwei Wochen Leute in einem Überraschungscoup, was das Reiseziel angeht, in die hintersten Winkel der Welt zu fliegen. Das hat was von Arroganz und Grossmannssucht, nach dem Motto, jetzt zeigen wir mal ein paar von uns ausgewählten kleinen Leuten die Welt, denn uns gehört die Welt, was kümmert uns das Klima, und Geld spielt keine Rolle.
Im Verlauf des Geschehens wird deutlich herausgearbeitet zu zeigen, wie gut es den Arbeitnehmern in Deutschland eigentlich gehe, wie bescheiden und einfach ihre Kollegen im Ausland leben, und dass die Kollegen im Ausland viel leistungswilliger und oft auch leistungsfähiger sind, und im Prinzip auch in Deutschland verfügbar wären - es geht also um Einübung in globales Konkurrenzdenken, also in Demut und Bescheidenheit für die deutschen Arbeiterinnen und Arbeiter.

Aber das genügt dem TV-Sender nicht!

In einer jüngsten Folge der Serie wurde ein Schwimmmeister aus einem Thüringer Freibad zusammen mit einer älteren Kollegin nach Rio de Janeiro verfrachtet, um dort für 10 Tage bei den dortigen Rettungsschwimmern reinzuschnuppern / Dienst zu tun. Im Gegenzug kamen zwei der Rettungsschwimmer in das ostdeutsche Freibad, um dort zu arbeiten.

Nun war es aber so, dass der junge Thüringer, Ende Zwanzig, ein unkonventioneller Typ war, Kriegsdienstverweiger, also Anti-Militarist, und mit einigen Piercings am Kopf und mit einer Haartolle, wohingegen der Rettungsschwimmer-Dienst von Rio vom Militär betrieben wird. Die für etwas mehr als eine Woche neuen Kollegen des jungen Mannes waren also Schwimm-Soldaten.
Er wurde aufgefordert, seine Piercings abzulegen, was er dann auch tat, und sogar Medizinpersonal an seinen Kopf liess, dass ihm die etwas komplizierten Piercings mit Instrumenten entfernten. Als er dann später auch seine Haartolle abschneiden lassen sollte, weigerte er sich jedoch.
Der Kompaniechef meinte tatsächlich aber, die Haare des deutschen Praktikanten gehörten dem Militär.
Um den Widerstand des Schwimmeisters zu brechen, wurden seine brasilianischen Kameraden vor seinen Augen bestraft, indem sie solange Liegestütze machen sollten, bis der renitente Anti-Militarist seinen Widerstand aufgibt und sich sein Haar schneiden lässt.
Der meinte empört, das sei Erpressung, und wie in einer Diktatur: wenn du nicht machst, was wir von dir verlangen, erschiessen wir einen deiner Kameraden.
Von den Kameraden konnte der Mann natürlich keinen Beistand erwarten, die hatten schliesslich alle schon so kurze Haare, wie von ihm verlangt, und tatsächlich forderten sie ihn während ihrer Liegestütze immer wieder lautstark auf, sich das Haar schneiden zu lassen. Schliesslich gab er nach, liess sich seine Tolle stutzen, war aber anschliessend den Tränen nahe.

Im Fall der Rettungsschwimmer gibt es sicher sachliche Gründe für die genannten Massnahmen, ein Bäcker trägt ja auch keinen Fingerschmuck, weil dort Teig beim Kneten hängen bleibt, als unhygienisch. Aber es wurde nicht sachlich begründet, sondern auf Befehl und Gehorsam gesetzt, der Anti-Militarist sollte gefügig gemacht, sein Wille gebrochen werden.

Dieses Prinzip, das ganze Kollektiv zu bestrafen, um einen sozialen Druck auf eine Person zu erzeugen, damit sie tut was von ihr verlangt wird, wird auch in der o.g. Sat 1 Serie angewendet, weil immer beide Jugendliche bestraft werden, auch wenn nur eines gegen die Regeln verstossen hat. Das ist ein bequemer und perfider Trick der Herrschenden, in dem Fall die Eltern. Der oder die andere übt dann sozialen Druck auf den eigentlichen Regelbrecher aus. Warum machen die fremden Eltern, die fast immer als souveräne, ausgeglichene, symphatische Leute erscheinen, bei diesem faschistoiden Bestrafungsprinzip mit? Vermutlich weil sie die beiden Jugendlichen als völlig Fremde als eine eigene Gruppe ansehen, und es hat in dem Fall natürlich auch die Logik, dass Leute der selben Sprache und Kultur leichteren Einfluss auf einander haben, als Fremde und Aussenstehende. Eine Kollektivbestrafung ist eigentlich ein Widerspruch in sich, denn es werden Regelbrecher und Regelkonforme gleichermassen bestraft, nur weil sie irgendwelche anderen Gemeinsamkeiten haben.

Das ist etwa so, wie wenn ein Mann oder eine Frau im Laden etwas klaut, und anschliessend muss auch der Ehepartner sich vor Gericht verantworten und wird mitbestraft, weil er nicht gut genug auf den stehlenden Ehepartner aufgepasst oder keinen genügend guten Einfluss auf ihn oder sie ausgeübt hat. Wo wäre die Grenze? Würden irgendwann auch der Arbeitgeber, die Kollegen, der Freund oder die Freundin des Diebes / der Diebin mitbestraft - das ganze soziale Umfeld?
Würde es solche Praktiken in islamischen Staaten geben, wir würden empört meinen, das sei typisch der barbarische Islam.
Aber dieses faschistische Prinzip wird von deutschen TV-Sendern praktiziert!
Das Prinzip wissen wir aus der Nazizeit, wenn nach erfolgreichen Angriffen von Partisanen gegen die Nazi-Besatzer, zur Strafe / Vergeltung ganze Dörfer und ihre Bewohner von den Deutschen vernichtet wurden. Also nicht die Täter werden bestraft, sondern ihre ganze soziale Gruppe bzw irgendwelche Ähnliche.
Dieses Prinzip wenden auch die jetzigen Herrscher der Welt an.
Die Zuschauer sollen also offenbar schon früh Zwang, Unterwerfung und Befehl und Gehorsam unter der Knute der Herrschenden, konditioniert werden.

Mittwoch, 11. September 2013

Die Wirklichkeit wird durch die Herrschenden gestaltet - und wie wir sie sehen, bestimmen die Medien.

Ebenso, wie wir Nicht-Herrschenden die Wirklichkeit sehen und bewerten sollen. Ich schätze mal, rund 70% unseres Bildes von der Wirklichkeit und der Welt wird durch die Medien, oder grundsätzlicher, durch Dritte bestimmt.
Wie die Welt und die Wirklichkeit ist, haben die wenigsten von uns selber mit eigenen Sinnen und Verstand überprüft. Dass es da einen Unterschied gibt, erkennt man vielleicht auch daran, dass die Medien mehr oder weniger offensichtlich darum bemüht sind uns einzubläuen, dass wir es hier in Deutschland angeblich echt gut haben, während es im Ausland angeblich oft gar nicht so toll ist, wie viele offenbar glauben und hoffen - also wir sollen unserer persönlichen Erfahrung nicht trauen, sondern den Medien.
Manchmal stelle ich mir vor, das positive Bild vom Staat und seinen Institutionen ist eine mediale Inszenierung von Attrappen, die den Bürger tatsächlich ins Leere laufen lassen. Beispielsweise haben wahrscheinlich die wenigsten von uns jemals im Leben direkt selber mit dem Bundesverfassungsgericht zu tun. Das Bild von dieser letzten gesetzlichen Instanz, als Hüter unseres ach so tollen Grundgesetzes, haben wohl die meisten von uns allein aus den Medien. Ich hatte schon ein paarmal mit dem BVerfG zu tun, und bin durchweg enttäuscht worden; überhaupt von der deutschen Jusitz. Ebenso vom EU-Gerichtshof für Menschenrechte. Auch von den deutschen Politikern und Parteien. Ein positives Bild von all diesen Institutionen kenne ich nur aus den Medien, meine eigenen Erfahrunen mit ihnen, sind durchweg das Gegenteil. Vielleicht geht das den meisten anderen, die mit diesen Einrichtungen schoneinmal selber zu tun hatten, ja ähnlich. Vielleicht ist es der Job der Institutionen uns auszubeuten, zu entrechten und zu verarschen; und der Job der Medien besteht darin, all jene, die noch nicht mit den Institutionen zu tun hatten, mit Positivberichten (und ein paar strategisch eingesträuten Kritiken) den Glauben an die Institutionen zu bewahren - bis auch sie ihre eigenen Erfahrungen machen.

Dienstag, 10. September 2013

Zum Thema USA und Nahost, Schnipsel aus dem Chomsky Buch: Failed States

Chomsky schrieb 2006 in seinem o.g. Buch:







Hier beschreibt Chomsky, dass unter den Augen der us-amerikanischen Besatzer die irakischen Giftgasfabriken geplündert wurden, und das Zeug auch über die Landesgrenzen geschafft wurde.


Womöglich gelangte so auch irakisches Giftgas in die Hände jetziger Kämpfer gegen das syrische Assad-Regime - via den US-Vasallenstaat Jordanien. Durch us-amerikanische Fahrlässigkeit oder gar Absicht.






Quelle

Mittwoch, 21. August 2013

BBC World News: Nazi-Focus on Africa?


links ein Snapshot der BBC World News Sendung Focus on Africa vor wenigen Tagen, rechts ein Foto von Adolf Nazi, aus der MS Encarta Enzyklopädie 2005. Die visuelle Ähnlichkeit im Design, ist sicher nicht zufällig (erinnert irgendwie auch an diese Grafik). Das Bildschirmfoto ist KEINE miszgünstige Momentaufnahme eines visuellen Ablaufs, sondern repräsentativ!

Nein, das ist nicht Ranga Yogeshwar da im Sendungsstudio, obwohl ich den für einen "sanften" Faschisten halte; aber welcher Fernseh- oder Radio-Schaffende ist heute nicht "sanfer" Faschist? Nur die wenigen Ausnahmen.


Vermutlich haben mehr Afrikaner zwar einen Computer, aber keinen Internetanschluss, als in den Industrieländern, wo beides eher gleichzeitig vorhanden ist. Während also Europäer ihre Wissensfragen von Wikipedia beantworten lassen, holen Afrikaner mit Computer also wohl eher ihre Informationen bei der MS Encarta Enzyklopädie. Das obige TV-Studio-Design wird also wohl eher bei Afrikaner eine obige Assoziation auslösen.

Dienstag, 20. August 2013

Zum STERN-Interview mit Gustl Mollath


"Seit ich 2006 verhaftet wurde, habe ich nichts mehr ausser dem, was ich am Leib trage. Meine frühere Frau hat mein Elternhaus verkauft, mein Hab und Gut daraus war jahrelang spurlos verschwunden, Geburtsurkunde, Pass, Führerschein, Zeugnisse. Keine Staatsanwaltschaft, keine Polizei wollte dem nachgehen."
Aus einem dem Interview beigefügten Ausriss des internen Berichts der HypoVereinsbank steht u.a., man befürchte, Herr Mollath könne sein Wissen um die kriminellen Machenschaften verkaufen wollen, und womöglich über vertrauliche Belege / Unterlagen aus dem Besitz seiner Frau verfügen.

Vielleicht wurde Gustl Mollaths Besitz darum fast komplett vernichtet und sein Elternhaus verkauft, um eventuell versteckte brisante Belege und Unterlagen zu finden und ihm im Fall er komme irgendwann frei, jeglichen Zugriff auf von ihm versteckte brisante Dokumente zu nehmen.

Zum Thema Zwangsmedikamentierung führt Gustl Mollath aus, er sei immer gefährdet gewesen, dass man soetwas auch ihm antue. Die Medikamente seien schon auf den Beipackzetteln als gefährlich eingestuft worden, deren Nebenwirkungen oft jene psychischen Störungen produzieren, welche die Leute so verrückt erscheinen lasse, dass die eigenen Mütter ihre Söhne nicht wiedererkennen würden, und dürften nur an zuvor gut untersuchte und dafür geeignete Patienten verabreicht werden. Das alles sei weder bei ihm, noch bei vielen Mitpatienten geschehen. Er sagt dazu:

"Ich halte das nicht nur für grob fahrlässig. Das ist kriminell. Da werden Menschen folterähnlichen Umständen ausgeliefert. Was Sie da miterleben müssen - das muss an die Weltöffentlichkeit."
Vielleicht genügt erstmal die deutschsprachige Weltöffentlichkeit. Auch wissen beispielsweise die Italiener (ein EU-Gründungsland) schon lange, wie schlimm solche psychiatrischen Anstallten sind, und haben die darum schon vor 20 Jahren alle abgeschafft!

Es wäre erfreulich, wenn Gustl Mollath seine Bekanntheit auch dafür nutzen würde, in Justiz und Medizin zu grundlegenden Demokratisierungen und Humanisierungen (Glasnost & Perestroika) zu kommen. Medien, Politik und Mitbürger sind gefordert, sich dafür zu engagieren!

"Dieses System hat gelernt, dass die Aussendarstellung sauber sein muss. Das Essen ist gut, die Bäuche dick, der Magen gefüllt. Da fällt es schwer zu glauben, dass die Unterbringung die Hölle sein kann. Es ist aber nicht vom Raum abhängig, einen Menschen psychisch zu zerstören."

Die perfide Diskrepanz zwischen sauberer Aussendarstellung und grauenhaftesten inneren Zuständen, hatten schon die Nazis fast perfekt beherrscht. Die sprichtwörtliche deutsche Sauberkeit ist vielleicht genau dieser zwanghafte Drang, noch die schlimmsten Dinge hinter einem sauberen Schleier zu verbergen.
Auch das jetzige, überhaupt das kapitalistische System (im Gegensatz zum sozialistisch-kommunistischen), definiert seinen Wert, seine Stärke, seine Überlegenheit durch die bunte, lebendig scheinende Fernseh- und sonstige Medien- und Warenwelt, und die reichlichen Wahlmöglichkeiten (in unbedeutenden Dingen).

Dass es nicht vom Raum abhängig sei, einen Menschen psychisch zu zerstören, ist eine erstaunliche, merkwürdige Aussage eines freigelassenen Insassen aus einer geschlossenen Psychiatrie. Wie kommt er dazu, was meint er damit?

Tatsache ist, die grossen Medien (Fernsehen und Radio) sind Teil eines allmächtig scheinenden und omnipräsenten Überwachungs-Totalitärismus, der aus gewöhnlichen Wohnungen quasi Überwachungszellen, und aus Mietern quasi Insassen macht.

Das von Ed Snowden erwähnte Programm oder System PRISM (Prisma) ähnelt sicher nicht zufällig klanglich zum Verwechseln dem Wort PRISON (Gefängnis), und es geht dabei sicher nicht um blosses Abschöpfen gängiger Telekommunikationsdaten, sondern um totale Erfassung von Menschen, von den Genen bis zu den Gedanken, mittels Nacktscannern und drahtlosen Gedanken-Fernlesegeräten - also ihre Versklavung, ohne sichtbare Gefängnismauern, Fussfesseln, Peitschen oder andere Waffen.
Aber woher weiss Gustl Mollath davon, und warum redet er nicht Klartext darüber, statt hier und da Andeutungen zu verlieren - ob absichtlich oder aus Versehen?!

"Ich bin rausgekommen aus diesem wunderschönen Krankenhaus mit Aussenfassaden, die ach so weiss sind. Hinter diese Fassaden hat bisher keiner geblickt."

Eigentlich ein Offenbarungs-Eid des Journalismus als angeblich demokratisches Kontrollorgan.
Egal wo es Menschenrechtsverstösse gibt, und egal wieviele andere Menschen das interessiert, der Journalismus hat angeblich die (selbstauferlegte) Pflicht, über solche Verstösse gegen das Grundgesetz zu berichten. Aber die Journalisten fliegen lieber um den Globus und berichten über
benachteiligte Pinguine am Südpol, und Eisbären, denen am Nordpol das Eis ausgeht, oder wenn in einem europäischen Königshaus geheiratet oder geboren wird.
Wenn hinter geschlossenen Mauern hier im Land ungeheuerliche Dinge verbrochen werden, dann hat die Journaille die verdammte Pflicht, das aufzudecken!
Polizei und Journaille ertragen und akzeptieren es nicht, wenn sich irgendwer irgendwo verbergen will, um seine Ruhe zu haben - das macht Polizei und Journaille misstrauisch und neugierig, und sie rücken all solchen Individualisten, Eigenbrötlern und Einzelgängern mit aller verfügbarer ÜberwachungsMacht auf die Pelle, dringen in seine Wohnung ein und fotografieren und kopieren alles was da ist, und observieren solche Leute bis zum Äussersten und Innersten, und weit darüber hinaus. Verschlossene Türen und verschlüsselte Kommunikation akzeptieren die nicht; aber hinter den gepflegten Mauern von Institutionen können die schlimmsten Verbrechen begangen werden, es merkt kein Aussenstehender. Als ob es nie ein offizielles Ende und eine Aufarbeitung des Nazi-Faschismus gegeben habe.

"Ich muss Ihnen sagen: ich habe die Schnauze voll von diesem Land."
Später bei Beckmann hat Mollath dann betont, er bekenne sich, Deutscher zu sein, und er bleibe als Deutscher in Deutschland, ja, er wolle in seiner Geburts- und Heimatstadt Nürnberg bleiben. Ich fand sowohl seine obige Bemerkung im STERN, also auch die bei Beckmann irgendwie unpassend und aufgesetzt.

"Diese Solidarität im Land! Es gibt so viele, die sich als Freund gezeigt haben, als Mensch, als die andere Seite von dem, was ich jahrelang erleben musste."
Wer solche Unterstützung durch die Menschen und die Medien geniesst, warum sollte der von seinem Land die Schauze voll haben. Es sind allein die offiziellen Autoritäten, die Mächtigen, die Honoratioren in Stadt und Land, welche die Menschen drangsalieren, gängeln und versklaven.

Herr Mollath redet sowohl im STERN Interview als auch bei Beckmann manchmal mit überraschender und sehr deutlicher Aussenperspektive auch über sich. Die Leute vom STERN kommentieren das in einer Art, die erneut an so eine überhebliche, bevormundende Arzt-Perspektive denken lässt. Gustl Mollath wird solche Leute, die ihn bevormunden und einteignen zu wollen scheinen, auch in Freiheit offenbar nicht so leicht los. Individualisten ziehen Rudeltiere offenbar magnetisch an.
ICH finde, Gustl Mollaths innere Distanzierung ist ein Ausdruck dafür, wie weit dieses System, diese Gesellschaft, vom Menschsein entfernt ist, also die Menschen von sich selbst entfremdet: Um mit dem Zeitgeist, den herrschenden Werten und Normen, der Gesellschaft, konform zu gehen, muss man offenbar sein Inneres verlassen, bzw man wird aus sich selbst herausgerissen. Da machen Formulierungen wie Sich selbst finden, sein Ich oder Selbst wieder entdecken, plötzlich doch wieder Sinn. Gustl Mollath muss also offenbar wieder zu sich selbst finden. In einer Gesellschaft, deren Medien Selbstfindungsprozesse diffamieren.

Übrigens will der US-Whistleblower Bradley Mannings, der gerade zu 35 Jahren Haft verurteilt wurde, zukünftig als Frau weiterleben. Vielleicht muss sie dann aus dem Gefängnis entlassen werden, weil ja nicht Frau, sondern Herr Mannings verurteilt wurde. So elementar kann der Eskapismus werden, zu dem unsere modernen Gesellschaften wahre Menschen zwingt: also Männer müssen offenbar zu Helden oder zu Frauen werden, wenn sie als Mensch leben wollen.